Mahlzeit
Piepmatz &Co.
"Tischlein deck dich"
für unsere gefiederten Gartenhelfer
DANKE!
(ein 11chen)
...und das erwartet euch in diesem Blog:
Tipps, wie Vogelfütterung richtig geht
Selbstgemachte Leckereien für unsere Singvögel im Garten und wie wir unsere Naturgärten so gestalten können, dass sie zum Vogelparadies werden...
Ob eine durchgehende Fütterung auch im Sommer sinnvoll ist? Da scheiden sich die Geister.
Grundsätzlich ist die Erhaltung ihres natürlichen Lebensraumes die beste Methode, um unsere heimischen Vögel zu schützen.
Und darum ist es um so wichtiger mit einem naturnah gestalteten Garten für jede Menge natürlicher Futterquellen zu sorgen, indem man die entsprechenden Stauden, Gräser, Wildsträucher und auch Bäume pflanzt – wie z.B. in unserem Garten: Wildrosen (Hagebutten), Schlehen, Zieräpfel, Berberitze, Pfaffenhütchen, Felsenbirne. Stauden und Gräser aller Art verwöhnen nicht nur uns als Augenschmaus. Für unsere Vogerl im Garten ist dies alles ein wahrer Gaumenschmaus!!
Na dann, wohl bekomm's und Bon Appetit! 😉
Unser Zierapfel Malus Perpetu "Evereste" übertrifft sich heuer selbst. Wir haben gleich zwei Exemplare bei uns im Garten. Die tragen heuer so reichlich, dass sich die Äste bis zum Boden biegen - da läuft selbst mir beim Anblick das Wasser im Mund zusammen - Schlaraffenland für Piepmatz & Co.
Und wenn dann noch die spätherbstliche Sonne scheint, gepaart mit unserer wunderbaren Weitsicht ins Voralpenland, ist das kaum zu übertreffen...
.... und nicht nur unseren Vogerl schmeckt dieser Paradiesapfel.
Seht, wer uns im Garten "besucht" hat - dieser freche und durchaus kapitale Rehbock konnte der Verlockung auch nicht widerstehen - ist über den Zaun gekommen und hat sich bedient (der Zierapfelbaum steht unterhalb unseres Teiches) ...
Die Samen des Pfaffenhütchen sind für uns Menschen zwar giftig (sogar tödlich!!), doch für Vögel sind sie einfach unwiderstehlich. Nicht umsonst heißt es auch "Rotkehlchenbrot"
Die Schlehe oder Schlehdorn darf in keiner Wildhecke fehlen. Und nach dem ersten Frost ist er auch für uns Menschen bekömmlich. Ich mache gerne Marmelade draus oder "Schlehenfeuer" - d.h. eigentlich nur, wenn ich schnell genug bin, denn oft haben die Vögel schon vorher geerntet. Ich nehm' es ihnen aber nicht übel...
Mit seinen wehrhaften Dornen bietet dieser Strauch auch guten Schutz!
Der Feuerdorn ist im Frühling mit seinem Blütenreichtum ein wahrer Bienenmagnet und im Herbst leuchtet er schon von weitem in orange bis eben feuerrot. Ein Hingucker im Garten!
Die Berberitze ist nicht nur für Vogerl lecker, durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe (Vitamin C) auch für uns Menschen eine gute Nahrungsergänzung (in Maßen genossen!). Sie wird gerne in orientalischen Gerichten verwendet. Ich mache auch Marmelade daraus und kombiniere diese mit Wildgerichten. Ein wenig mühsam zu ernten, weil sehr dornig und winzig!
Und natürlich dürfen in unserem Naturgarten die Wildrosen nicht fehlen. Daraus entwickeln sich im Sommer diese wunderbaren Hagebutten in vielfältigen Farbschattierungen und Formen. Auch ein Gaumenschmaus für uns und sehr gut in Dekos zu verarbeiten. Eine großartige Futterquelle für die Vögel!
Stauden aller Art bieten den Singvögeln rund ums Jahr mit ihren Sämereien Nahrung. Hier ein Foto vom Kerzenknöterich, der bis in den Frühwinter hinein eine gute Figur macht. Die braunen "Kopferl" im Hintergrund gehören zum Sonnenhut - hier hat sich schon der Samenstand gebildet....
Gräser - ein "Must have" im Naturgarten, denn sie sind das "Haar der Mutter Erde", wie schon der große Karl Förster publizierte. Sie geben Struktur und sind zu jeder Jahreszeit eine Augenweide und ernähren zugleich unsere Gartenhelfer.
Viele dieser Kostbarkeiten sind in diesem Kranz verarbeitet. Ein schöner Querschnitt aus dem herbstlichen Garten, der auch uns erfreut!
Indem Herbstlaub liegen bleibt und der Garten erst im Frühjahr „aufgeräumt“ wird, bleiben weitere Nahrungsquellen erhalten, da sich viele Insekten in hohlen Pflanzenstängeln verstecken und Regenwürmer unter dem Laub zu finden sind. Auch in Komposthaufen, die im Winter lange nicht zufrieren, finden Vögel unzählige Kleintiere vor. Wer einen naturnahen Garten gestaltet, schützt nicht nur die Vögel, sondern erhält somit auch die heimische Artenvielfalt.
Und bitteschön im Herbst die Schere stecken lassen, damit Herr und Frau Piepmatz die Samenstände naschen können. Und nicht nur für die Vogerl ist das ein Gaumenschmaus – auch wir profitieren davon, spätestens beim ersten Raureif werden wir mit einem zauberhaften Augenschmaus wie diesem belohnt…
Welcher Vogel mag nun welches Futter?
Körnerfresser
Zu den Körnerfressern zählen Haussperlinge, Spechte, Meisen, Finken, Kleiber, Gimpel, Grünlinge, Ammern und Wildtauben. Mit Hilfe ihrer kräftigen Schnäbel können sie harte Körner leicht öffnen. Sie fressen sehr gerne Sonnenblumenkerne, Weizen-, Hafer-, Hirse- Hanfsamen, verschiedene Nüsse, wie Haselnüsse, Erdnüsse und Walnüsse, aber auch Mohn und Kürbiskerne. Meisen lieben fettreiches Futter, daher auch die beliebten Meisenknödel - doch Vorsicht! meist sind die mit Netzen umwickelt, wo sich die kleinen Füße leicht verfangen können. Daher stelle ich diese Knöderl lieber selbst her und gebe sie in eine Aufhängung aus z.B. Hartriegel. Dieser fällt beim Herbstschnitt ohnehin an und so ist er auch dekorativ und vor allem nützlich verwertet!!
Weichfresser
Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Zaunkönige, Heckenbraunellen, Buntspechte und Stare gelten als Weichfresser. Mit ihren spitzen, schlanken Schnäbeln sind sie auf das Aufpicken von Insekten und Würmern spezialisiert, wodurch hartes Körnerfutter für sie nicht geeignet ist. Sie fressen liebend gerne Holunderbeeren, Eberesche, wilden Wein und Feuerdorn.... Sehr beliebt sind auch Dörrobst, Rosinen, gemahlene Nüsse, angefettete Haferflocken. Was ihnen besonders schmeckt, sind Äpfel aus dem Winterlager, die schon braune Druckstellen haben. Diese könnt ihr ruhig auf den Boden werfen, da Amsel und Co. eigentlich gerne vom Boden frisst. Oft besucht uns auch Herr Buntspecht, der gemeinsam mit Kleiber und Sperber gerne kopfüber am Pfosten unseres Vogelhäuschens hängt.
Der ideale Platz für das Futterhäuschen ist in der Nähe von Sträuchern, die bieten nicht nur Schutz vor Katzen, sondern sind zugleich Landeplatz. Ich verteile mehrere Futterquellen im ganzen Garten, so kommt es zu keinen Streitereien. Ein Plätzchen liegt aber direkt vorm Wohnzimmer, um unsere gefiederten Freunde auch beobachten zu können. Und ich kann euch sagen, manchmal geht es turbulenter zu als an so manchem Flughafen – auch die Artenvielfalt ist noch immer erstaunlich.
Wichtig: das Futter immer in überdachten Häuschen anbieten, damit es nicht nass wird und die Vögel nicht mit ihren Füßen verunreinigen können!!
Bitte auf Hygiene achten, damit sich keine Krankheiten ausbreiten!!
Doch nun möchte ich euch noch gerne mein selbstgemachtes Futter im Detail vorstellen:
Voilà, meine PiepmatzLollies!
Mal eine andere Art, Vogelfutter in Form zu bringen, und diese Spießchen lassen sich überall im Garten leicht verteilen, ja ganz einfach in Töpfe stecken - auch auf der Fensterbank. Sie sind schnell aufgegessen und können so nicht so leicht verderben.
Natürlich könnt' ihr das mit Kokosfett angereicherte Futter auch in kleine Silikonguglhupfförmchen verteilen. Sieht auch entzückend aus. Die Frage ist, ob bei unseren Vogerl auch "das Auge mitisst"? - jedenfalls...
Wer möchte da nicht Piepmatz sein? 🙂
Übrigens, wie genau dieses fetthaltige Futter gemacht wird, habe ich bereits in meinem Blogbeitrag im Jänner
"Upcycling Teil2 - Vogelfütterung mal anders"
ausführlich gezeigt. Lest' doch mal nach...
Was macht das (Cortenstahl) Eichkätzchen beim Vogelfutter?
In dem Fall bei den Piepmatz-Lollies...
Ganz einfach, auch unsere Eichkätzchen naschen gerne mit...
🙂
...und sie sind entzückend zu beobachten!
Eine weitere Leckerei:
gefüllter Pinienzapfen
der bringt seinen "Regenschutz" in Form dieses Tontopfes gleich mit - schön verziert wird er zum Hingucker im Garten.
Für die Mini "Haubenküchen Portion" habe ich einfach einen Kiefernzapfen gefüllt mit allerlei Sämereien und als "Topping" noch mit den Früchten des Himmelsbambus garniert
Da kann man nur sagen: "an Guatn" 🙂
Mein
"F ly-Inn"
für die besonders eiligen Vogelgäste...
Ihr seht', hochwertiges Vogelfutter selbst herzustellen ist gar nicht schwer und mit ganz wenigen Zutaten zuzubereiten. Gerne könnt' ihr auch Reste von der Weihnachstbäckerei verwerten.
Wie das genau funktioniert und noch jede Menge Inspirationen und Impressionen dazu, könnt' ihr - wie bereits erwähnt - im Jänner Beitrag zum Thema Vogelfütterung nachlesen und -schauen. (Video!)
Schön wäre es, wenn ich euch mit diesem Beitrag anregen kann, für unsere heimischen Singvögel ein gutes Zuhause zu schaffen. Es braucht gar nicht viel dazu - und letztlich helfen wir uns ja damit selbst.
Also, ran an den Herd!
Dafür gibt's bestimmt ein extra Ständchen von euren gefiederten Helferlein im Garten!
für dieses "Tischlein deck dich"...
Eine gute WinterGartenzeit wünsche ich euch!!
Alles Liebe
Patrizia
Die Herzensgärtnerin®
The Heartgardener®
erschienen im OÖ Volksblatt 31.12.2020
Fotos und Texte: © Copyright TheHeartgardener ®