
...und das erwartet dich in diesem Blogbeitrag
Tipps, was du JETZT schon im Garten getrost tun kannst,
aber auch, was du besser noch bleiben lässt!
Auch wenn die Sonne noch so lacht und die Temperaturen hochklettern - es ist immer noch Winter!
Gleich vorne weg:
"Kein Stress, es ist nix aus der Zeit..." 😉
Viel Spaß beim Weiterlesen!
Dieser Blogbeitrag enthält Teile von WERBUNG!

Diese Schnittmaßnahmen kannst du jetzt schon durchführen:
Zwergsträucher wie Spieren, Fingerstrauch aber auch Lavendel profitieren von einem frühen Schnitt. Bei milden Temperaturen ist der Jänner schon eine gute Zeit dafür. Du darfst ruhig kräftig die Schere ansetzen, so treiben sie buschig kompakt aus und setzen viel Blütenknospen an.
Vorsicht jedoch bei letzterem – Lavendel nicht ins alte Holz schneiden!! Im schlimmsten Fall treibt er nicht mehr aus. Lasse ca. 1 cm des frischen Grün stehen, ideal ist eine leicht kugelige Form - so bleibt er schön kompakt. Wenn es noch einmal sehr frostig wird, schütze deinen Lavendel vorsichtshalber mit etwas Reisig oder Vlies.

Damit du auch diesen Herbst eine gute Apfelernte hast, beginne nun mit dem Baumschnitt:
Für Obstbäume wie Äpfel und Birnen (Kernobst!!) ist nun die ideale Zeit für einen Rückschnitt.
Steinobst wie Kirsche (auch da wird differenziert in Süßkirschen und Sauerkirschen – letztere können jetzt schon geschnitten werden), Zwetschke, Pfirsich, Marille werden im Sommer nach der Ernte geschnitten, da sie sonst zu sehr austreiben!
Wie genau du deine Obstbäume schneidest werde ich einmal in einem anderen Blogbeitrag behandeln - das würde hier den Rahmen sprengen - eine Wissenschaft für sich! Frage 3 Pomologen und du wirst 3 Antworten bekommen 😉
Da fällt mir ein: an manchen dieser Tage könntest du schon einen Sonnenhut tragen - oder - du wirfst ihn durch deinen frisch geschnittenen Apfelbaum zur Kontrolle, denn eine alte Gärtnerweisheit besagt: wenn du einen Hut durch die Krone werfen kannst, ist er richtig ausgelichtet.....

Upcycling ist angesagt:
Das Schnittgut hebe ich immer auf und mach' natürliche Gartenaccessoires oder Dekorationen daraus. Gerne verwende ich den Apfelschnitt dafür. Es wäre zu schade um einfach auf dem Kompost zu landen! Gerade jetzt ist an schönen Tagen Zeit für solche „Spielereien“
Ich verwende es auch gerne für „Minibenjeshecken“ - die sind besonders wertvoll für deine Nützlinge im Garten. Mehr zu diesem Thema findest du in diesem Beitrag
JETZT ist eine gute Zeit um sommerblühende Sträucher, aber auch verholzende Stauden (z.B. Blauraute, Bartblume) zu schneiden. Sie können dadurch schon gut durchtreiben, verzweigen und setzen mehr Knospen an (weitere Beispiele: Rispenhortensien, Schneeballhortensien – aus dem Rückschnitt kann man gut Stecklinge für viele neue Pflanzen gewinnen!! WICHTIG: Bauernhortensien hingegen bitte erst schneiden, wenn sicher keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, warte getrost bis Ende Februar/März damit!)
VORSICHT: frühlingsblühende Sträucher jetzt NICHT schneiden, sonst blühen sie nicht, da bereits im Vorjahr die heurigen Blüten angesetzt wurden (Deutzie, Flieder, Forsythie…) Diese schneidest du direkt nach der Blüte.
Auch einen sogenannten Verjüngungsschnitt kannst du nun gut durchführen, das nennt man „auf Stock setzen“ = radikal runterschneiden. Wichtig, wenn Sträucher aber auch Rosen in die Jahre gekommen sind. Der Strauch wird dann neu aufgebaut – blüht aber in diesem Jahr kaum oder später, das musst du in Kauf nehmen.

Apropos Rosen:
Schere stecken lassen! Auch wenn’s noch so verlockend ist. Falls es nochmal zu tiefen Frostnächten kommt, läufst du Gefahr (bei starkem Rückschnitt), dass sie zu sehr zurückfrieren. Nachdem aber Weihnachten nicht so lange her ist und dein Weihnachtsbaum vielleicht noch im Garten liegt, könntest du dessen Äste als Schutz darüber legen.
Hast du Stammrosen mit Vlies eingepackt, "lüfte" diese an sehr heißen Tagen, damit es drunter nicht zu warm wird, bzw. kondensiert – das könnte Pilzkrankheiten hervorrufen. Nachts aber wieder zupacken (sobald die Sonne nachlässt wird es nun noch empfindlich kalt - das würde frische Triebe, die schon sprießen, schwächen. Auch aufpassen, dass Triebe keinen Sonnenbrand bekommen – meist sind diese unter dem Vlies zu schwach ausgebildet und dafür anfällig, also „Hausverstand“ einsetzen – gutes Mittelmaß.)
Sonnenbrand können übrigens auch immergrüne Pflanzen an sehr exponierten Stellen bekommen. Anfällig dafür z.B.Zypressen. Ich decke sie daher gerne in dieser Jahreszeit mit dunklem Vlies luftig ab. Sehr exponierte Baumstämme (von jungen Obstbäumen) können durch den schnellen Wechsel zwischen warmen Tagen und kühlen Nächten Risse bekommen – evtl. kalken (hilft zusätzlich gegen Pilzkrankheiten)
Wer’s trotzdem nicht lassen kann - gerne jetzt schon bei Rosen rausnehmen (sofern nicht im Herbst erfolgt): Blüten“mumien“ aus dem Vorjahr, zu lange Triebe einkürzen, alles Vertrocknete, und Äste die sich kreuzen!

Weinreben werden schon geschnitten.
Mein Mann hat das bei unserem Weinberg schon erledigt und freut sich, dass er heuer aufgrund des tollen Wetters schon so weit voraus ist.
Nun kann er entspannt den Wein aus dem Vorjahr genießen und der neuen Generation "Haslinger Wein" beim Wachsen zusehen..... 😉

Gräser können auch schon geschnitten werden
Das hab‘ ich selbst heuer schon erledigt. Sie treiben nämlich schon kräftig durch (viel früher als sonst!) In dem Fall würdest du bei einem späteren Schnitt das frische Grün mitabschneiden. Für empfindliche Gräser, wie Pampasgras evtl. Schnittgut noch beiseitelegen und bei Frost oder Schnee nochmal „drüberlegen“, damit es nicht ins Herz friert!
Wenn du der Insektenwelt Gutes tun möchtest: Rückschnitt von Gräsern, Stauden und Sträuchern nicht gleich häckseln, da die Halme häufig Überwinterungsunterschlupf und Kinderstube für unsere Nützlinge sind!!
Lass' eine „wilde Gartenecke“ und schaffe so einen Lebensraum.

Dekoitipp
Den Grasschnitt kannst du auch prima verwenden, um dir eine natürliche Steckhilfe bzw. Kranz für einen Strauß aus dem Garten zu flechten.
So kannst du ganz easy mit deinen ersten Tulpen, Lenzrosen, Blütenzweigen einen traumhaften Naturstrauß binden. Wie hier im aktuellen "Boho-Style" - immer noch trendig die Kombi aus frischen Blumen und Trockenelementen.

Sieht der nicht einfach zauberhaft aus? Du holst dir damit ein Stück Garten direkt in dein zuHause oder schenkst damit einem lieben Menschen Freude!
Mehr Dekoinspirationen und wie du mit Materialien aus deinem Garten jede Menge natürliche Accessoires kreieren kannst, gebe ich in meinen individuellen Workshops weiter - frage jetzt an und dein Garten wird zur "Schatzkiste"!

Viele Sträucher benötigen gar keinen regelmäßigen Schnitt wie:
Wildsträucher (Felsenbirne, Dirndlstrauch…), Magnolien, Zaubernuss, Zierapfel, jap. Ahorn sollten eher gar nicht geschnitten werden – außer sie werden zu groß.
Unsere rote Zaubernuss blüht schon traumhaft schön...

VORTEIL von frühem Schnitt: man kann sicher sein, dass noch kein Vogelnest drin ist!! (besonders bei Hecken)
Weitere Gartenarbeiten, die du ebenfalls schon jetzt erledigen kannst:
LAUB vom Rasen entfernen (sollte man eigentlich im Herbst machen), damit die Grashalme „atmen“ können. Verteile es unter Sträuchern und in Staudenbeeten als Mulchschicht - es dient als Bodenverbesserung. Deine Regenwürmer werden es dir danken und in wertvollen Humus umwandeln...
Obstbäume (besonders junge) können jetzt mit organischen (Bio)dünger versorgt werden. Dazu Loch bohren, damit der Dünger auch tatsächlich zu den Wurzeln gelangt – ansonsten würdest du den Rasen düngen und dafür wäre es jetzt noch viel zu früh!! (warte mit dem Rasendüngen bis März, wenn die Temperaturen langfristig im Plusbereich liegen) Besser bei Jungbäumen wäre ohnehin eine sog.Baumscheibe (also Kreis rundum, wo nichts wächst und somit kein Wasser und Nährstoffe wegnimmt)
Blumenzwiebel „retten“: falls du noch in div. Geschäften Tulpen, Allium und Co findest – können diese an frostfreien Tagen gepflanzt werden. Nur solltest du nicht zuviel erwarten (sind vermutlich schon sehr ausgetrocknet, mir tun sie halt leid und ich gebe ihnen gerne in meinem Garten zumindest eine Chance)
Aussaat: geduldig sein und zuwarten – für die meisten Blumen (außer z.B. Kaltkeimer) und Gemüsesorten ist es viel zu früh. Sie würden mangels Licht kümmerlich oder zu hoch wachsen und „umfallen“. Meist haben diese Aussaaten keinen Vorteil gegenüber später gesäten – im Gegenteil!
Lieber alte Samenbestände durchforsten, evtl. eine Keimprobe machen. Oder lege dir neues Saatgut zu (es gibt inzwischen eine enorme Vielfalt), Beete planen und schon vom nächsten Gartensommer „träumen“ bei einer guten Tasse Kaffee auf der „Sonnenbank“.
Winter- oder Asiasalate funktionieren aber jetzt schon gut (im Glashaus, Frühbeet)
Stichwort Glashaus: dieses kann nun schon vorbereitet werden. Besonders die Reinigung der Glasflächen kann bereits an warmen Tagen erfolgen. Saubere Fenster sind wichtig, damit genug Licht durchkommt und sich Pilzsporen nicht im Rahmen festsetzen können – außerdem„wer pritschelt schon gern an kalten Tagen mit Wasser rum“. Nebeneffekt: das ablaufende Wasser (ohne Putzmittelzusatz!) benetzt den Boden. So paradox es klingt, ein Glashaus mit Mutterboden sollte auch in nicht bepflanztem Zustand gewässert werden, damit die Salze und Mineralien nicht „hochsteigen“ und den Boden säuern! (Zeichen dafür wäre weißer Belag)
Winterlager regelmäßig durchsehen und auch lüften! Auf Befall von Schädlingen und Pilzkrankheiten achten.
Immergrüne Gehölze im Topf an frostfreien Tagen wässern nicht vergessen!
Gartengeräte, Werkzeuge warten: säubern, ölen

Frühlingsblüher, die jetzt schon angeboten werden:
ich selbst kann meistens nicht widerstehen, wenn ich beim Einkauf die ersten Primeln, vorgetriebene Narzissen….sehe. Wer sehnt sich nicht nach Farbe im Garten.
So ein kleiner Frühblüher schleicht sich immer in meinen Einkaufskorb 😉
Du kannst sie tagsüber geschützt rausstellen, aber halte ein Vlies für die Nacht bzw. Spätfrösten bereit. Oder stelle sie in den Flur. Bei Christrosen brauchst du dir keinen Kopf machen, die halten Minusgrade locker aus (außer sie sind davor tagelang im Warmen gestanden - dann gewöhne sie langsam um)
Solltest du deine Frühblüher als „Zimmerschmuck“ verwenden, setze sie danach unbedingt in den Garten – sie kommen meist nächstes Jahr wieder!! Besonders geeignet dafür sind natürlich Narzissen, Hyazinthen...
Wer nachhaltig handeln möchte auf heimische Produzenten achten und eben im Garten ein „Leben danach“ bieten…. Dann aber langsam an kältere Temperaturen gewöhnen (z.B. in Garage zwischenlagern)

JETZT neue GARTENTEILE PLANEN:
DIE Gelegenheit um endlich neue Gartenprojekte durchzuplanen - schmökere dazu in Gartenbüchern/zeitschriften und lasse dich inspirieren - plane gerne selbst ODER natürlich mit einem Profi.
Gerne unterstütze ich dich bei deinen Gartenprojekten - lies hier mehr zur Gartenplanung
Damit du dann gleich Ende Februar, März für die neue Saison durchstarten kann.
GEDULD und genießen
Für mich hier der wichtigste Punkt: es läuft nix davon!
Zugegeben, Geduld gehört nicht zu meinen Stärken - ich neige ja selbst dazu, das Gefühl zu haben, schon etwas tun „zu müssen“. Gut, bei einem Garten meiner Größe macht es Sinn früher zu beginnen, damit dann nicht alles auf einmal daherkommt.
Aber bei Gärten in „überschaubarer“ Größe (den bekommt man relativ rasch in den Griff) wäre mein Expertentipp: die ersten Sonnenstrahlen für sich selbst zu nützen, auftanken, spazieren gehen, der Natur zuhören (Vogerl zwitschern ja tatsächlich schon wie im Frühling), frische Luft bewusst atmen, riechen (wie subtil und zart doch so ein Schneeglöckchen duftet!), der Haut natürliches Vitamin D zukommen lassen…. Familienzeit bei einem ersten Kaffeeklatsch im Freien genießen (hab‘ ich selbst schon „kurzärmlig“ am Neujahrstag!!). Und und und – für mich und vermutlich viele andere ein wertvolles Gut, kostbare Augenblicke.
Das Jahr holt uns schnell genug ein und wir hasten wieder von einem Termin zum anderen!
Wer mag, kann natürlich gerne diese ersten (Garten)maßnahmen setzen, denn leidenschaftliche Gärtner haben ja Spaß daran! Aber wenn nicht, hab' bitte kein „schlechtes Gewissen“ oder innere Unruhe!!



Lieber den Schneeglöckchen im wahrsten Sinne beim Wachsen zusehen – für mich immer wieder faszinierend, welche Kraft hier dahintersteckt!
Mein ausführliches Pflanzenportrait dazu: Schneeglöckchen läuten den Frühling ein
Übrigens, mach dir keine Sorgen um die ersten Frühblüher in der Natur, wenn’s nochmal richtig kalt wird oder schneit: die haben „eine kleine Heizung“ eingebaut 😉

Insektenfreundlicher Garten
Mit Christrosen und Weidenkätzchen in deinem Garten sorgst du für erste, wertvolle Bienennahrung!

Nun nehme ich dich noch mit in meinen Jänner-Frühlingsgarten:
Komm' mit auf eine kleine "Gartenreise"!

Ich kann es kaum erwarten, bald wieder unter meinem riesigen, alten Kirschbaum zu sitzen!
Ein traumhafter Kraftplatz, den nicht nur ich genieße sondern auch tausende Bienen und Hummeln, wenn er in Vollblüte steht!
Möchtest du dieses Naturschauspiel einmal selbst erleben, buche gerne eine individuelle Gartenführung samt Coaching bei mir!
Ich wünsche dir einen zauberhaften Frühling!
Alles Liebe und eine großartige Gartenzeit!
Patrizia
Die Herzensgärtnerin®
The Heartgardener®

Ein Teil meiner Gartentipps ist am 15. Jänner 2023 in der Sonntagsausgabe der KRONEN ZEITUNG erschienen.
ONLINE Ausgabe dieses Beitrages
(Herzlichen Dank an Redakteur Gerald Schwab fürs Interview bzw. Beitrag)
