Auszeichnung
Garten Designerin
welch' große Freude
Gärten des Jahres 2021
Glücksmoment!
(ein 11chen)
...und das erwartet euch in diesem Blog:
Behind the scenes - mein Weg zur Auszeichnung "Gärten des Jahres 2021"...
Viel Spaß beim Schmökern!
Die Leidenschaft fürs Gärtnern weitergeben...
Treffender hätte es die Autorin Konstanze Neubauer wohl nicht formulieren können!
Mit diesem prägnanten Satz hat sie unser Interview im Sommer 2020 als Headline zusammengefaßt. Und genau diese wenigen Worte treffen meine Gärtnerseele, meine Motivation als Gartencoach und in kreativer Weise auch meine Tätigkeit als Gartendesignerin..... Wer hätte sich wohl so etwas ausmalen können noch vor wenigen Jahren...
Wie es zu dieser - für mich großartigen - Auszeichnung kam, erzähle ich euch in diesem Blogbeitrag -
kommt mit auf eine leidenschaftliche Gartendesignreise...
Seit ich denken kann, bin ich mit der Natur tief verwurzelt. Schon in meiner frühesten Kindheit konnte ich an keiner achtlos weggeworfenen Blume vorbeigehen, ohne sie aufzuheben, mit Wasser zu versorgen - zu "retten". Eine Pflanze verkümmern zu lassen, tat mir im Herzen weh.... Früh begann ich im großelterlichen Schrebergarten mit meinen gärtnerischen Experimenten, legte in den damals durchsichtigen Benkodosen Regenwurmzuchten an und war fasziniert, was diese unscheinbaren - für andere ekeligen - Geschöpfe zu Wege brachten. Ich wunderte mich über Oma's blubberndes Faß hinter der Gartenhütte, das auch nicht gerade angenehm roch - und noch verwunderter war ich, als sie damit den Gemüsegarten versorgte. Als jedoch einige Zeit später die Ernte dieses herrlich knackigen Gemüses begann, und ich von den köstlichen Paradeisern gar nicht genug bekommen konnte, wollte ich mehr über diese Jauchen erfahren. Und Oma teilte ihr althergebrachtes Wissen mit mir darüber. Noch heute bin ich ihr dafür verbunden und schicke ihr ein leises DANKE rauf 🙂 (wo immer sie ist, und ich bin mir sicher, sie freut sich mit mir und wäre stolz und glücklich, dass ich ihr Wissen auch an nächste Generationen weitergebe...)
Sorry, jetzt bin ich kurz mal emotional geworden...
Und ich sehe heute noch meinen Opa mit dem "Gick" (das war ein Minianhänger, den man am Fahrrad befestigen konnte) fahren, wo er den Grünschnitt mit dem Drahtesel (total ökologisch!) zum gemeinschaftlichen, riesigen Komposthaufen der Schrebergartenanlage brachte - um auf dem Rückweg gleich wieder eine Fuhr dieser kostbaren Erde mitzunehmen.
Als dann meine Eltern den benachbarten Schrebergarten übernahmen und ich in meinen Teenyjahren war, muss ich zugeben, dass der Garten dann erstmal zum Relaxen für mich auch ganz toll war. Zwischendurch hatte ich dennoch immer ein offenes Ohr, wenn Mama oder Papa gärtnerische "Designfragen" mit mir diskutierten...
So richtig super fand ich es aber, wenn die Gartennachbarn zu mir kamen, wenn sie kleine Blumensträuße brauchten, um beispielsweise einen Besuch im nahegelegenen Krankenhaus zu machen. Ich durfte dann in deren Garten gehen und aus diesen zauberhaften Blumengärten alles schneiden, was ich für meine kleinen Blumensträußchen benötigte. Schon damals liebte ich es, kleine florale Sträußchen zu binden.
Da lag es nahe, Floristin oder Gärtnerin zu werden. Doch nachdem ich gerade die Matura an der Handelsakademie absolviert hatte und ehrlicherweise beide Berufe vor mehr als 30 Jahren noch gar nicht so trendig waren wie heute, entschied ich mich schweren Herzens doch für eine "Bankkarriere". Doch ich konnte es nicht lassen und in meiner Freizeit packte mich immer wieder die Garten - und Dekoleidenschaft.
Und schon in jungen Jahren kaufte ich mir ein kleines "Knusperhäuschen" seines Gartens wegen. Ich hatte mich schon als Schülerin schockverliebt in diesen kleinen Garten, der dieses Häuschen umgab. Denn wir mussten im Turnunterricht dort immer vorbeijoggen. Als es dann Jahre später zum Verkauf stand, musste ich es einfach haben. Als jedoch die rosa Brille weg war und ich den enormen Renovierungsaufwand bemerkte, konnte mich im ersten Moment auch der Garten nicht recht trösten. Aber meinem Naturell entsprechend krempelte ich die Ärmel hoch, und hauchte nicht nur diesem Häuschen seinen ursprünglichen Charme wieder ein - auch aus diesem inzwischen verwilderten Garten machte ich wieder ein kleines Paradies. Schon damals (ohne mir dessen bewusst zu sein) schuf ich intuitiv ein Gartenkleinod, wie es naturnaher nicht hätte sein können - und das mitten in der Stadt. Und schon vor dreißig Jahren bekam ich eine Auszeichnung der Stadt für meinen Naturgarten - wo es noch nicht populär war, in diese Richtung zu gärtnern!
Jahre vergingen, ein weiterer Garten mit meinem selbstentworfenen Traumhaus folgte .... ehe ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. Aus dem "Zentralraum" (wie es so schön heißt) kam "mein Gerald" - und ich werde nie vergessen, als er mich schon wenige Tage nach unserem Kennenlernen zu diesem Stückchen Erde brachte und mich fragte, ob ich mir ein Leben an diesem Ort vorstellen kann.... Wie ihr sehen könnt' war meine Antwort JA!
Das ehemalige HolzWochenendhaus musste weichen und unser gemeinsames Zuhause wurde hier gebaut. So kam ich geborene und "gstandene" Innviertlerin ins Hausruckviertel, wo Manches anders war - doch diese herrliche Landschaft und deren Bewohner machten es mir leicht, mich hier heimisch zu fühlen. Und bei guter Fernsicht kann ich sogar "in meine alte Heimat" blicken (naja zumindest erahnen 😉 )
Wir gründeten unsere kleine Familie an diesem traumhaften Ort und so wie unsere wunderbare Tochter Hannah heranwuchs, wuchs auch unser Gartenglück Jahr für Jahr mehr. Und als Hannah größer und selbständiger wurde, konnte ich als Mama auch nun in meinem grünen Refugium immer mehr gestalten und walten..... Jedes Jahr nahm ich mir neue Gartenteile vor - erst ums Haus (damit ich "die Kleine" gut im Auge behalten konnte) und dann immer weiter hinunter. Bis ich im "Reich meines Mannes" ankam. Denn es ist ratsam, wenn zwei Gärtnerseelen werkeln, sich die Bereiche ein wenig aufzuteilen. Dennoch konnte ich es mit der Zeit nicht lassen, auch in Geralds geliebten Weinberg meine kreative Ader einzubringen 😉 und in unserem Garten hat der Begriff "Mixed boarders" tatsächlich eine sinngemäße Bedeutung!
2017 war unser Gärtnerglück dann erstmals von einer tollen Auszeichnung gekrönt. Wir waren der erste Siegergarten der OÖ Nachrichten Gartenwahl "schönster Garten des Landes Oberösterreich". Wir freuten uns riesig, dass wir mit unserem Garten gewannen...
"Ein großes Stück vom Gärtnerglück" - ein Slogan, der es genau auf den Punkt bringt (5000 m² Gärtnerglück 😉 ), überzeugte die Fachjury - und natürlich der Garten selbst.
...und seit dieser Zeit hat sich mein Leben (und dadurch auch das meiner Familie) grundlegend geändert. Dieser Preis ermutigte mich, nun doch nach so vielen Jahren meine gärtnerische Leidenschaft - die so tief immer schon in mir schlummerte - auch anderen zugänglich zu machen.
Ich machte div. Ausbildungen (s.dazu "Über mich") und kann nun endlich das visualisieren, was ich sehe, wenn ich einen "fremden Garten" betrete...
Seit Jahren verfolgen mein Mann und ich immer wieder den Aufruf in "Mein schöner Garten" (das mein Mann seit vielen Jahren in seiner Ordination abonniert hat) Gärten für dieses traumhafte Buch einzureichen. Doch in diesem Fall gilt dieser Wettbewerb "nur" für Gartengestalter und -designer.
Als es auch letzten Sommer wieder soweit war und wir am Küchentisch saßen, brauchte es keiner vielen Worte - mein Mann sah mich an und meinte: "Ich glaub, heuer wäre es an der Zeit..." Da ich ja nun als Gartendesignerin tätig bin, wagte ich endlich diesen Schritt. Meine Kundenprojekte sind noch quasi "im Heranwachsen" und da ja der eigene Garten im Moment noch das Glanzstück meiner gestalterischen Tätigkeit ist, lag es nahe damit in diesen Wettbewerb einzutreten.
Ich weiß noch genau, dass mir ein wenig die Hände zitterten, als ich den ersten Strich auf dem Transparentpapier machte, um meinen ganz persönlichen Gartentraum anhand eines - wie gefordert - maßstabsgetreuen Planes festzuhalten. Wie soll ich nur mehr als 5000 m² geballte Naturkraft auf diesem kleinen Stückchen Papier unterbringen? Bisher hatte ich ja diesen Masterplan "nur" im Kopf, weil ich ohnehin jeden Schritt selbst ausführte oder div.Handwerker direkt anwies.
...kurz in den Garten raus, Kraft sammeln, hinsetzen, weiterzeichnen - und plötzlich fügte es sich...
Ich füllte gewissenhaft die div. Unterlagen aus, beantwortete Fragen...
Die Qual der Wahl hatte ich - mal wieder - bei der Fotoauswahl. 15 durfte man maximal einreichen. Tja, ihr könnt' euch vorstellen, dass das bei einem Fundus von mehreren 1000 Fotos nicht ganz einfach ist. Und welche dieser Fotos bilden die Vielfalt dieses Stückchens Erde am besten ab? Hier fiel mir die Entscheidung wirklich schwer (und hab sie ehrlich gesagt auch mehrmals geändert)
Nochmal kurzes Herzflattern als ich den Button "senden" drückte - so, meine liebe - jetzt gibt es kein Zurück mehr 😉 - denn meine Einreichung erfolgte buchstäblich in letzter Minute...
Nun hieß es "bitte warten".... mein grünes Refugium machte es mir leicht, mich in Geduld zu üben - denn mein Garten will mich täglich sehen 🙂 und natürlich umgekehrt...
Nach wenigen Wochen kam dann eine sehr nette Mail von Frau Konstanze Neubauer vom Callwey Verlag: ..."wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Ihr eingereichter Garten von der Jury zu einem der 50 besten "Gärten des Jahres 2021" gewählt wurde"!
Yes!!!! 🙂 Gut, dass ich saß - ihr könnt' euch vielleicht vorstellen wie groß meine Freude über diese Mail war!!!
Es folgten einige Telefonate und Mails und wieder hieß es warten und vor allem stillschweigen!! (und das über Monate!) Denn keiner durfte vorzeitig davon erfahren. Wie schwer mir das fiel, wollte ich doch soooo gerne meine Freude mit anderen teilen!
Eigentlich sollte dann der Sieger anläßlich einer Gala in Schloss Dyck im Februar 2021 bekannt gegeben werden - wie schade, dass diese coronabedingt abgesagt werden musste. Zu gerne hätte ich Kollegen getroffen, die Jury kennengelernt - mich ausgetauscht und mit einigen meiner großen Vorbilder aus der "grünen Branche" gefachsimpelt...
Ich hoffe sehr, dass die Vernissage wenigstens im Sommer stattfinden kann - und sich dort eine Gelegenheit ergibt.
Meine herzlichsten Glückwünsche an dieser Stelle an die Sieger PETRA PELZ und PETER BERG für ihr großartiges Gartendesign!!
Wie das Schicksal so spielt, hatte ich nur wenige Tage später Gelegenheit Petra Pelz - anläßlich eines Seminares (das ich schon Monate vorher bei der Gartenbauschule Langenlois gebucht hatte) zumindest mittels Videokonferenz persönlich kennenzulernen. In ihrem sehr informativen Workshop habe ich mir wieder Einiges mitnehmen können, für künftige Designs....
Gratuliere natürlich auch herzlich allen anderen der 50 Gartengestaltern und Landschaftsarchitekten in der sogenannten "Shortlist"!!
Mein ganz großes Dankeschön gilt selbstverständlich dem CALLWEY VERLAG und der renommierten Fachjury, dass sie mich "gesehen" haben und mir und meinem Garten diese großartige Chance gegeben haben!!!! Ich bin ehrlich dankbar dafür und meine Freude darüber ist einfach nur riesengroß!
Ich danke auch Herrn Andreas Hagenkord, Leiter der Presseabteilung bei Callwey - für den netten E-Mail Austausch 🙂
Nun darf ich euch aber diesen genialen ImageFilm zeigen, den ich in diesem Zusammenhang erhalten habe - als ich ihn das erste Mal sah, hatte ich - mal wieder - ein Tränchen in den Augen vor Rührung (und ich war nicht die Einzige - selbstverständlich ist mein Mann auch überglücklich!!!!)
Und das sind meine beiden Lieblingsbilder:
der verträumte Blick auf unseren herrlichen Olivenbaum, der in unseren Garten einen Hauch von Toskanafeeling bringt
und
der grün/weiße Eingangsbereich mit den alten Weinstöcken (unserer Anschrift geschuldet) - eine Hommage an meinen absoluten Lieblingsgarten (nach meinem eigenen) Sissinghurst
Nun darf ich endlich diesen tollen Bildband - "mein Buch" - in Händen halten und darin schmökern...
Es war sehr berührend für mich, den ersten Blick hineinzuwerfen, in dieses herrlich aufwändig gestaltete Nachschlagewerk für viele Gartengestalter und nun selbst ein Teil davon zu sein!!!
Auch ein unvergesslicher Moment für mich, als ich es einer meiner engsten Freundinnen gezeigt habe und sie meinte: "Nun bist du endlich angekommen" - wie recht sie doch hat! Und wir saßen beide da (schon wieder 😉 ) mit Tränen in den Augen...
An dieser Stelle auch ein herzliches Danke an meine Familie, Eltern, Freunde und Bekannten, die immer an mich geglaubt und bestärkt haben!!
... und seht' doch, wie dramatisch sich der Himmel inszeniert hat - Großes Kino 🙂
Das ist derselbe Blickwinkel, wie auf diesem Foto im Buch - noch ruht der Garten, doch schon in wenigen Monaten werden sich diese grandiosen Blütentürme der Palmlilie wieder gen Himmel schieben und diesen traumhaft schönen Blick auf den Traunstein einrahmen... Ich freu' mich jetzt schon darauf!
Ihr Lieben, ich kann euch dieses tolle Buch einfach nur wärmstens ans Herz legen! Es ist eine Inspiration, nicht nur für professionelle Gartengestalter, sondern auch ein wunderbares Nachschlagewerk für Gartenbesitzer. Es bietet mit seinen Impressionen nicht nur Einblicke in die schönsten Privatgärten in Deutschland, Österreich (da bin ich zwar heuer die Einzige 😉 ) und der Schweiz, sondern auch in die gestalterischen Überlegungen von Profis.
Ich bin mir sicher, dass ihr Vieles davon auch in euren eigenen Traumgärten umsetzen könnt'.
Und Hanne Roth (Coautorin und Landschaftsarchitektin) hat es im Vorwort lehrreich erwähnt und gleichzeitig Mut gemacht: "Haben Sie Freude bei der Umsetzung von gewöhnlichen und außergewöhnlichen Pflanzenkombinationen..... Nehmen Sie in Kauf, dass nicht jede Pflanze will wie Sie (wie recht sie leider hat!)...." und sie fordert uns auf mutig zu sein und Neues auszuprobieren! ...dem komm' ich doch gerne nach 😉
In diesem Sinne habt' Spaß, seid mutig - habt' eine wunderbar kreative Gartenzeit!!! Und wenn ihr mal nicht mehr weiter wisst, greift zum Hörer und ruft mich an - ich komme gerne zu euch als euer ganz persönlicher Gartencoach 🙂
Eine inpirierende Lese- und Gartenzeit wünsche ich euch!
Und nicht vergessen, seid mutig! 😉
Alles Liebe
Patrizia
Die Herzensgärtnerin®
The Heartgardener®
ACHTUNG: Diesmal enthält dieser Blogbeitrag - unentgeltliche, unbeauftragte - Werbung!!
(im wahrsten Sinne Herzenswerbung für den CallweyVerlag!)
ERGÄNZUNG Juli 2021 anlässlich der Vernissage in Essen 4.7.2021:
Die angekündigte Vernissage am 4. Juli 2021 in Essen konnte zum Glück stattfinden. An dieser hab ich natürlich sehr gerne teilgenommen und selbst die weite Anreise konnte mich nicht aufhalten....
An diesem Tag konnte ich mich mit Kollegen der grünen Branche austauschen und einige von Ihnen persönlich kennenlernen.
Was ich natürlich besonders toll fand, dass ich Hanne Roth (Vorbild für mich was naturhafte Pflanzungen anbelangt und einfach großartige Gartenexpertin) treffen konnte. Sie hat auch das Vorwort zu diesem tollen Bildband verfasst. Das Fachsimpeln und philosophieren mit ihr über naturnahe Gartengestaltung haben mich nicht nur inspiriert, sondern auch bestärkt in meinem Weg, Kunden weiter an dieses äußerst wichtige Thema heranzuführen... Danke!
Hier noch ein paar Impressionen über die Ausstellung im GRUGA Park in Essen, die nun für einige Wochen dort ihren Einzug für Interessierte genommen hat...
Sogar unsere Katze Blacky interessiert sich für diesen Beststeller 😉
... und auch nach Jahren immer noch im Ranking unter den
TOP 100 GartendesignerInnen bei Callwey!! 🙂
Fotos und Texte: © Copyright TheHeartgardener ®